Tanja Goethes Arbeit reflektiert den Umgang mit öffentlichen Grünflächen, die großflächig verwildern in Zeiten knapp bemessener Stadthaushalte.
Die vorhandene botanische Situation, eine Ruderalflora, wird von der Künstlerin untersucht. Sie selektiert die Ruderalpflanzen nach ihrem Nutzwert, und übernimmt diese mit in die weitere Planung im Umgang mit dem Beet. Die Arbeit trägt den Titel Sir Hans Sloane’s Plates und stellt so einen bewussten Zusammenhang her zu einer Serie von fünfzehn Porzellan Tellern aus dem 18. Jahrhundert. Diese tragen von dem deutschen Maler und Gärtner Georg Dionysius Ehret illustrierte botanische Motive, die dieser teilweise anhand von Sir Hans Sloane auf Forschungsreisen gesammelten Pflanzen angefertigt hatte. Im aufklärerischen Habitus werden die naturalistisch dargestellten Nutz-und Zierpflanzen gleichsam einer Bildungsmaßnahme im exklusiven Rahmen, mit Goldrand inszeniert. Das Spannungsverhältnis von exklusivem Rahmen zu öffentlichen Grünanlagen ist hier für die Künstlerin interessant. Die öffentlichen Grünanlagen sind ursprünglich einer Modernisierungswelle in der Stadtplanung zu verdanken, die von ähnlichen Impulsen ausgelöst wurde, wie sie in der Aufklärung Leitbild waren. Aus dem Defizit an Aufmerksamkeit, wird die Frage nach zeitgemäßer Partizipation und Kultur der öffentlichen Grünfläche entwickelt. Die Beetfläche, wie sie in Goethes Konzept für die Ausstellung in Erscheinung tritt, wird mit einem ornamentalen Bepflanzungsmuster in diagonaler Schraffur als Versuchsfläche gekennzeichnet. english version Tanja Goethe’s work reflects approaches of dealing with public green areas, which extensively run wild at times of tight city budgets. The existing botanical situation, a Ruderalflora, was studied by the artist. She selects the ruderal plants upon their utility and takes this into her further planning in dealing with the bed. The work is titled Sir Hans Sloane’s Plates, establishing a concious connection to a series of fifteen porcelain plates, produced in the 18th century. These plates display botanical motifs, illustrated by the German painter and gardener Georg Dionysius Ehret, that were partially manufactured in reference to plants Sir Hans Sloane had collected on expeditions. In the habit of Enlightenment the naturalistically depicted useful and ornamental plants are staged as a training measure in exclusive framework. The tension of the exclusive setting for public green spaces is of interest to the artist. The public parks are going through an initial wave of modernization in urban planning, which was triggered by similar impulses as they were in the mission of the Enlightenment. From the lack of attention, the question of contemporary culture and participation of public green space is developed. The planting area in Goethe's concept for the exhibition appears using an ornamental pattern in the diagonal hatching as experimental plot in an exclusive setting, staged with a gold rim. |
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