Marcus Steinweg, May 2013
WIR SCHIESSEN ALLE AUS DER HÜFTE 1. Die Position des Opfers kann nicht die Position der Kunst sein: “Wir schießen alle aus der Hüfte, und etwas ausrichten heißt in der Kunst etwas hinrichten, zuerst sich selber.”1 Zum Realitätskontakt gehört eine Unreinheit, die man akzeptieren muss, statt sie, wie es die narzisstische Unschuld will, zu kaschieren.2 2. Die Frage, was ein Subjekt sei, lässt sich so beantworten: Zu ihm gehört originäre Kontamination.3 Es ist unrein von Anfang an („Meine Hände sind schmutzig, und ich hasse Seifengeruch“, schreibt Heiner Müller4). Nur die Idealismen bestreiten dies. 3. Das Subjekt ist Subjekt primordialer Korruption. Es muss sich einlassen auf das, worin es längst eingelassen ist. Seine Unschuld bleibt Phantasma aller Versuche, den Menschen seiner ideokulturellen Textur zu entreißen. Und dennoch bedeutet die Konfrontation dieser Textur nicht, dass das Subjekt nicht eine Störung in sie einträgt, indem es ihren Sinn erschüttert, während es die Sprache an ihre Grenzen treibt. 4. Statt die Wirklichkeit anzubeten, entfernt sich Kunst aus dem Bezirk ihrer Autorität. Mit den Mitteln vorhandener Dispositive geht es darum, neue Möglichkeiten zu erfinden, neue Realitäten, einen vom Nicht-Sinn kaum unterschiedenen Sinn.5 5. Zur Kunst gehört, nach mindestens diesen beiden Seiten hin einen Widerstand aufzubauen. Seine Pseudo-Integrität einzubüßen im Kontakt mit der Sphäre der Notwendigkeiten u n d D e t e rmi n a n t e n , um d e r Ve r s u c h u n g z u r Selbsteinschließung im Imaginären zu resistieren. 6. Kunst bewegt sich entlang dieser Bruchlinie zwischen Möglichem und Unmöglichem, Realität und Idealität, Sinn und Nicht-Sinn, Wirklichkeit und Traum. 1 Heiner Müller, Rotwelsch, Rotwelsch, Berlin 1982, S. 7. 2 Zum Verhältnis von „Opferlogik“ und „narzisstischer Selbsteinschließung“, vgl. Slavoj Žižek, Die Tücke des Subjekts, Frankfurt a. M. 2001, S. 513. 3 Das ist das Grundpostulat von Derridas Dekonstruktion. 4 Heiner Müller, Schriften, Werke 8, Frankfurt a. M. 2005, S. 613. 5 Mit Nancy können wir von einer solchen Erfindung sagen, dass sie Erfindung „einer Welt ohne Gott“ ist, „ohne Gewissheit von Sinn“, doch „ohne Todeswunsch“. Siehe: Jean-Luc Nancy, Die Anbetung. Dekonstruktion des Christentums 2, Zürich 2012, S. 45. „Eine Erfindung“, schreibt Derrida, „setzt immer irgendeine Illegalität voraus, den Bruch eines impliziten Vertrags, sie führt in die friedliche Ordnung der Dinge eine Unordnung ein, sie bringt Unruhe in die gewohnten Schicklichkeiten.“ Siehe: Jacques Derrida, Psyche. Erfindung des Anderen, Wien 2011, S. 11. Tal R, May 2013 Ali and Jochen are the masters of broken chairs and lost shoes Both of them grow out of the hansom anti Art history is long as the Chinese wall And very boring Because it was written before it was executed Jochen makes another waffle for the spectators and deliver a genius sticker With the pure truth Ali is Dr. Frankenstein creating another grand misfortune They are horsemen's on wheels They are hardy and laurel They are candy for the poor They are role models for the rich Jochen is the mayor Ali is the sound of the police |
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