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EXHIBITIONS | ARTISTS | EDITIONS | IMPRINT
try ... catch ...
14 Oct - 28 Oct 2015

Wanda Koller, Künstlerkind in zweiter Generation, bewegt sich mit ernsthaftem Humor multimedial in ihrer künstlerischen Arbeit, nimmt mit Vorliebe Installationen und Interventionen in Räumen vor, zelebriert Performances für die sie verschiedene Künstler-(Positionen) aus ihrem Umfeld ermutigt sich selbst zu zeigen und auszudrücken, zeichnet und malt;
mit strenger Leichtigkeit und kühlen Zugeständnissen entwickeln sich ihre Gedanken und Betrachtungen zu Werken die oft geprägt sind von gesellschaftlichen Beobachtungen und der Kommunikation mit den Menschen denen sie begegnet.
Auch stellt sie ihren Arbeiten Texte zu Seite die aufs erstaunlichste geballten Kunstsprech zu persiflieren scheinen. Sie versucht eine sprachliche Umsetzung ihrer verschachtelten Assoziationsketten und heraus kommt beinharte Poesie :

(...) Die Intimität des Persönlichen wird exemplifiziert und verkörpert die Beschaffenheit der Wahrnehmung des modernen Menschen. Klassifizierung und Einordnung werden zur hinreichenden Bedingung konterkariert. Programmatisch erscheint auch der Umgang mit Oberfläche, insofern als dass systematische Erklärungen unabdingbar sind.
So ist es viel mehr ein Akt der Befragung, des Verhörs und des absoluten Zweifels.
Darüber hinaus verbirgt sich hinter dem Grad der Abstraktion, welche dem abstrahierten Gedanken entgegensteht, eine Negation jeglichem Formalismus. Die Mystifizierung der Entrückung der menschlichen Logik, sowohl jeglicher Dialektik und Subversion, wird hierbei körperlich demonstriert. Vielmehr bedeutet dies, die Beurteilung von unbedingten Expertisen zu romantisieren und systematisch zu falsifizieren.
Zur Disposition steht hierbei das Thema Humanität und Tradition. Welche Bedeutung spielt Ironie? Was bedeutet Ernsthaftigkeit? Welche Fragen bestehen aus Voraussetzungen? Welche Negation ist konstruktiv?
Daraus folgt, dass der Aufwand anthropologischer Fragestellungen nicht gerechtfertigt ist. Deshalb fordert die Öffentlichkeit eine Bezugnahme auf den allgemeinen Konsens. Der daraus resultierende Imperativ steht jedoch im Kontrast zu lebendigen Organismen und ist somit unbeständig. Die Wahl der Mittel und deren Material sind somit zentrale Bestandteile heutiger Kommunikation. Die Kommunikation, das Spiel mit dem Zufall sind die Reaktion auf eine Chronologie des Ablaufs. Also ist die Herausforderung der momentanen Absurdität paradigmatisch. Das entstehende Paradoxon vollführt eine Verwandlung der Unmöglichkeit. Hieraus kann jedoch keine Schlussfolgerung zustande kommen, da der momentane zeitgemäße Aufbruch in der ewigen Schlaufe der Künstlichkeit des Artifiziellen scheitert. (...)

Für die Ausstellung -try ... catch ...- nähert Wanda sich den Trollen, jenen pelzigen, bösen Fabelwesen die heute für Störer und Zerstörer von Internetkommunikation stehen, denen düstere Persönlichkeitsmerkmale wie narzisstische Veranlagung und Züge von Psychopathie und Sadismus nachgesagt werden.
Wanda Koller, geboren 1988, studierte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Hubert Kiecol und Prof. Rita McBride, machte ihren Abschluss und Meisterschüler 2014 und erhielt für ihre Abschlussarbeit den Preis der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Kunstakademie Düsseldorf. In diesem Jahr bekam sie das DHCS Stipendium,
Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen.
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