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White Rabbit
19 Jun - 6 Sep 2020
White Rabbit

Natürlich denkt man bei dem Titel als erstes an den weißen Hasen, den der Zauberer aus dem Hut zieht und an den legendären White Rabbit Song von Jefferson Airplane, an Alice im Wunderland, an seltsam veränderte Proportionen.

Die neuen Bilder von Jürgen Malcherek sind während des Shutdown 2020 entstanden. Da schwingt sich der Künstler auf den weißen Hasen und reitet in die Welt der Malerei, er hat die Zutaten unter erschwerten Bedingungen beim Künstlerbedarf zusammengekauft und jetzt geht’s los … ungestüm tastend tritt er an, das Klischee von der Reise in die Welt zauberhafter Kreativität voll und ganz auszufüllen.

Alle Gemälde haben das Maß 195 x 180 cm und sind, das ist erstaunlich, weder figürlich noch irgendwie gegenständlich. Wir sehen große, helle, vielfarbige, abstrakte Strukturen die auf den ersten Blick an buntes Celluloid erinnern, an verplemperten Joghurt auf Rasta Farai Textilien, an Infrarotaufnahmen von unbekannten Oberflächen, an verwittertes Filmmaterial, eine Verbildlichung seines Immunsystems …

Mittendrin der Brunnen von Heike Kabisch.
Matthias Winzen schrieb schon 2006 anlässlich einer Gruppenausstellung im Kunstverein Mönchengladbach:

Auch Heike Kabisch gibt einem Klischee so sehr Recht, dass wir es nicht glauben können: der Künstler als Genie. Picassomäßig posiert ein Maler auf einem Brunnen, der uns sofort an die einschlägigen Denkmalsorte in Fußgängerzonen oder Parks erinnert. Konzentriert hält der Maler die Augen geschlossen. Zwar will er, so exponiert er dort steht, angeschaut werden, er will aber uns nicht anschauen. Wahrscheinlich schaut er in die unendlichen Tiefen seiner eigenen komplexen Psyche und wird demnächst seine niedliche bunte Palette zum Einsatz bringen. Der selbstgenügsame und weltverschlossene Blick nach innen führt zu verschobenen, verrückten Ansprüchen an sich selbst und die Welt. Die falschen Proportionen der Ansprüche dieses Künstlers sind Körper geworden: oben Gedankenschwere, der Kopf ist ganz dick geworden, unten öffentliche Brunnenanlage mit Anklängen an ein ältlich gewordenes Manneken-Pis. Heike Kabisch hat ihr komplexes Psychogramm - ein skulpturales Bild von einem populären Bild: dem Klischee vom Künstler - in schlichtes und praktisches Grau gefasst, hinten mit Schläuchen zum öffnen, sodass die Wasserpumpe gewartet werden kann: hohes und verstiegenes Pathos innig und ironisch verknüpft mit praktischem Alltagssinn. (…)
(Prof. Dr. Matthias Winzen, 2006)

Heike Kabisch, * 1978 in Münster, studierte von 2001 bis 2006 freie Bildhauerei an der Kunstakademie Münster bei Prof. Katharina Fritsch und 2006 bis 2008 an der Glasgow School of Art, Glasgow. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Jürgen Malcherek, * 1983 in Dortmund, studierte 2005 freie Kunst an der Kunstakademie Münster bei Prof. Michael van Ofen und 2007 bis 2012 an der Kunstakademie Düsseldorf Prof. Siegfried Anzinger. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf.

in memory of Ali Altin
Fountain Graues Splitterbild Holodeck II
Morgellon Morgenstern Rouge
White Rabbit II
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